Der Schutz und die Pflege von Kulturgütern für diese sowie kommende Generationen steht im Dienste für ein besseres Verständnis unseres kulturellen Erbes. Dabei übernimmt der Restaurator/die Restauratorin die Verantwortung gegenüber dem unwiederbringlichen Objekt. Das Bewusstsein für moderne Restaurierungstheorien sowie der ethische Denkansatz entwickelt sich seit dem frühen 20. Jahrhundert.
Begriffe wie Authentizität, Bestandserhaltung und Reversibilität gehören heute zum täglichen Vokabular eines Restaurators/einer Restauratorin. Die Wahrung und Sicherung des vorliegenden Bestandes sowie die Erhaltung von Lesbarkeit und Bedeutung zählen zu den häufigsten Zielen einer Konservierung/Restaurierung. Eine qualitativ hochwertige Konservierung/Restaurierung sollte möglichst schonend für die Originalsubstanz des Objektes sein. Zu weiteren Anforderungen zählen eine Nachvollziehbarkeit der Eingriffe sowie, dass es zu keiner Veränderung des Dargestellten kommen darf.
Der Anspruch an reversible, also rückführbare Maßnahmen ergibt sich aus ebendiesen Anforderungen. Neben der Bewahrung der Authentizität und der Originalsubstanz eines Objektes spricht der Gedanke, dass die Zukunft der Objekte weitere konservatorische/restauratorische Eingriffe mit sich bringen könnte, was wiederum die Möglichkeit von weiterentwickelten Methoden und Materialien bedeutet, für den Einsatz von reversiblen Maßnahmen.
An die für Arbeiten am Objekt verwendeten Materialien bestehen hohe Ansprüche. Eigenschaften wie die chemische Zusammensetzung, das Alterungsverhalten oder die Löslichkeit müssen bekannt sein und sind Thema von zahlreichen konservierungswissenschaftlichen Arbeiten.