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Silberfiligran Ostensorium für ein Agnus Dei

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© Teresa Lamers/Stift Neukloster, Wiener Neustadt/Universität für Angewandte Kunst

Herkunft: Rom
Datierung: um 1680
Materialien: Silber, Wachs, Karton mit Polimentvergoldung, Glas
Auftraggeber: Stift Neukloster, Wiener Neustadt (Universität für Angewandte Kunst)
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© Teresa Lamers/Stift Neukloster, Wiener Neustadt/Universität für Angewandte Kunst

Maßnahmen:

Schwerpunkt des Projektes stellte das in Filigrantechnik gearbeitete Ostensorium für das 1863 von Papst Innozenz XI geweihte Agnus Dei dar. Bei einem Agnus Dei handelt es sich um ein aus Osterkerzen hergestelltes Wachsamulett, dem von der katholischen Bevölkerung ab dem Mittelalter eine Schutzwirkung von Körper und Seele beigemessen wurde. Diese kam durch die Weihung des Papstes in Form einer speziellen Prozedur zustande. Der Rahmen wies ein stark heterogen korrodiertes Erscheinungsbild auf, hervorgerufen durch ehemalige Behandlungen des gestressten Metallgefüges. Durch die dunkle und fleckige Oberfläche verlor der einst silberne Rahmen seine ursprüngliche Wirkung, die durch die Helligkeit des Silbers und das hohe Reflexionsvermögen des Metalls geprägt gewesen sein musste. Diese Überlegungen führten zu der Entscheidung die Korrosionsauflagen am Silberfiligranrahmen zu reduzieren.
Die Korrosionsreduzierung an Metallobjekten die in Filigrantechnik gearbeitet wurden bringt durch die große Oberfläche und komplexe Strukturen mehrere Problemstellungen mit sich. Während in der Vergangenheit oft chemische Wege in solchen Fällen eingeschlagen wurden, ist das Ziel dieses Projektes eine geeignetere mechanische Methode für die Reinigung zu finden. Anlass dafür gab die Tatsache, dass eine ausreichende Nachreinigung bei Filigranobjekten nahezu unmöglich ist.
Durch mehrere Testreihen am Objekt und in Filigrantechnik hergestellten Probekörpern konnte eine geeignete Reinigungsmethode gefunden und angewandt werden. Basierend auf den Ergebnissen wurde ein Konzept für die Konservierung und Restaurierung erstellt und das fleckige Erscheinungsbild des Filigrans wurde auf mechanischem Weg mit Aceton und Hohlglaskügelchen angeglichen.

Publikation:

Lamers, T., Krist, G., Putzgruber, E., Konservierung und Restaurierung eines Agnus Dei mit Silberfiligranrahmen aus Stift Neukloster in Wiener Neustadt, in: IIC Austria (Hg.), Restauratorenblätter, 3/2017